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Mutter-Kind-Bindung: Still Face Experiment

https://www.youtube.com/watch?v=YTTSXc6sARg

Ed Tronick und das "Stillface-Experiment"

1975 stellten Edward Tronick und seine Kollegen das "Stillface-Experiment" zum ersten Mal auf der zweijährlichen Tagung der Society for Research in Child Development vor.

Von Jason G. Goldman am 18. Oktober 2010

Mom and baby
mutter und baby

Im Jahr 1975 stellten Edward Tronick und seine Kollegen auf der zweijährlichen Tagung der Society for Research in Child Development erstmals das "Stillface-Experiment" vor. Er beschrieb ein Phänomen, bei dem ein Säugling nach drei Minuten "Interaktion" mit einer ausdruckslosen Mutter, die nicht reagiert, "schnell ernüchtert und misstrauisch wird". Er unternimmt wiederholte Versuche, die Interaktion in das übliche reziproke Muster zu bringen. Wenn diese Versuche scheitern, zieht sich der Säugling zurück [und] richtet sein Gesicht und seinen Körper mit einem zurückgezogenen, hoffnungslosen Gesichtsausdruck von seiner Mutter weg

" Dies ist nach wie vor eine der am häufigsten wiederholten Erkenntnisse in der Entwicklungspsychologie".

Nachdem das Phänomen gründlich getestet und reproduziert worden war, wurde es zu einer Standardmethode, um Hypothesen über die Wahrnehmung von Personen, geschlechts- oder kulturbedingte Kommunikationsunterschiede, individuelle Unterschiede im Bindungsstil und die Auswirkungen mütterlicher Depressionen auf Säuglinge zu testen. Das Experiment mit dem stillen Gesicht wurde auch verwendet, um kulturübergreifende Unterschiede, taube Säuglinge, Säuglinge mit Down-Syndrom, kokainexponierte Säuglinge, autistische Kinder und Kinder von Eltern mit verschiedenen Psychopathologien, insbesondere Depressionen, zu untersuchen.

Warum ist dieses Experiment, das erstmals Mitte der 1970er Jahre veröffentlicht wurde, so wichtig geworden?

Das Experiment mit dem unbewegten Gesicht zeigte, dass sehr junge Säuglinge bereits über einige grundlegende Bausteine der sozialen Kognition verfügen. Es deutet darauf hin, dass sie ein gewisses Gespür für die Beziehung zwischen Gesichtsausdruck und Emotionen haben, dass sie über ein gewisses primitives soziales Verständnis verfügen und dass sie in der Lage sind, ihren eigenen Affekt und ihre Aufmerksamkeit bis zu einem gewissen Grad zu regulieren. Die Versuche der Säuglinge, sich wieder mit ihren Bezugspersonen zu verbinden, deuten auch darauf hin, dass sie in der Lage sind, einfache zielgerichtete Verhaltensweisen zu planen und auszuführen.

Darüber hinaus gehört das Experiment mit dem unbewegten Gesicht zu den zuverlässigsten und validesten Messungen der kognitiven Fähigkeiten und des Verhaltens von Säuglingen; Säuglinge empfinden es als beunruhigender als andere Verletzungen normaler sozialer Interaktionen (wie z. B. die seltsame Situation nach Ainsworth). Die Reaktion ist sehr komplex, wobei die Säuglinge subtile Gesichtsausdrücke wie gedämpftes Lächeln, Gähnen und seitliche Blicke zur Mutter zeigen. Außerdem, und das ist vielleicht das Wichtigste, war das Experiment mit dem stillen Gesicht das aufschlussreichste Experiment, das im Hinblick auf die soziale Kognition von Säuglingen durchgeführt wurde. Bis 1975 hatten Forscher bereits Methoden entwickelt, um den wechselseitigen sozialen Austausch, der für Säuglinge und ihre Bezugspersonen charakteristisch ist, zu beschreiben und zu quantifizieren. Das Experiment mit dem stillen Gesicht ermöglichte es den Forschern jedoch, die Art und Weise zu untersuchen, wie Säuglinge spontan einen sozialen Austausch initiieren und wie sie ihren Affekt und ihre Aufmerksamkeit modulieren, und es liefert reichhaltige Daten über die Art und Weise, wie Säuglinge ihr Verhalten nach der Wiederherstellung der reziproken Interaktion umorganisieren. Wichtig ist, dass dieses Experiment für Forscher und Eltern sehr einfach durchzuführen ist, was vielleicht der Grund dafür ist, dass es so beliebt ist.

Das Experiment mit dem stillen Gesicht hat sich auch als nützlich erwiesen, um das Ausmaß der sozialen Welt eines Säuglings zu bestimmen. Der Stillface-Effekt wird nämlich nicht nur von der Mutter (d. h. der Hauptbezugsperson) ausgelöst, sondern auch von Vätern, Fremden und sogar von Fernsehbildern anderer Erwachsener. Säuglinge reagieren jedoch nicht in ähnlicher Weise auf Objekte, unabhängig davon, wie interessant, interaktiv oder dynamisch diese zu sein scheinen. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass junge Säuglinge die Welt ohne weiteres in potenzielle Sozialpartner und unbelebte Objekte einteilen.

Das Experiment mit dem unbewegten Gesicht hat sich ebenfalls als nützlich erwiesen, um die Frage zu beantworten, wie der Effekt des unbewegten Gesichts mit früheren Erfahrungen zusammenhängt und wie er spätere sozial-emotionale Variablen vorhersagen kann. So wurden beispielsweise Variationen des Standbild-Effekts mit der Ausgangssensibilität und dem Interaktionsstil der Mütter sowie mit der späteren Bindungsklassifizierung der Kinder im Alter von 1 Jahr, mit internalisierendem (z. B. Depression, Angst) und externalisierendem (z. B. Aggression, Impulsivität) Verhalten im Alter von 18 Monaten und mit Verhaltensproblemen im Alter von 3 Jahren in Verbindung gebracht.

Für ein Experiment, das so nützlich, so robust und so populär ist, könnte man meinen, dass es seine Nützlichkeit überlebt hat, zumindest was die Forschung anbelangt. Doch trotz der Robustheit des Effekts ist es niemandem gelungen, ihn vollständig zu erklären. Kein theoretisches Paradigma war in der Lage, die Reaktion der Säuglinge zu erklären. Es handelt sich also um ein Gebiet, das noch weiter erforscht werden muss*.

Nachtrag:*Zum letzten Satz fügen wir gerne hinzu, dass die Untersuchungen Alfred Adlers genauere Erkenntnisse über die ganz frühe Entwicklung des Säuglings und Kleinkindes zutage gefördert haben. Lesen Sie dazu:

Alfred Adlers Persönlichkeitstheorie kurz erklärt



*** Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) ***

Quelle: https://blogs.scientificamerican.com/thoughtful-animal/ed-tronick-and-the-8220-still-face-experiment-8221/

Originaltext

Ed Tronick and the “Still Face Experiment”

In 1975, Edward Tronick and colleagues first presented the “still face experiment” to colleagues at the biennial meeting of the Society for Research in Child Development.

By Jason G. Goldman on October 18, 2010

In 1975, Edward Tronick and colleagues first presented the "still face experiment" to colleagues at the biennial meeting of the Society for Research in Child Development. He described a phenomenon in which an infant, after three minutes of "interaction" with a non-responsive expressionless mother, "rapidly sobers and grows wary. He makes repeated attempts to get the interaction into its usual reciprocal pattern. When these attempts fail, the infant withdraws [and] orients his face and body away from his mother with a withdrawn, hopeless facial expression." It remains one of the most replicated findings in developmental psychology.

Once the phenomenon had been thoroughly tested and replicated, it became a standard method for testing hypotheses about person perception, communication differences as a result of gender or cultural differences, individual differences in attachment style, and the effects of maternal depression on infants. The still-face experiment has also been used to investigate cross-cultural differences, deaf infants, infants with Down syndrome, cocaine-exposed infants, autistic children, and children of parents with various psychopathologies, especially depression.

Why has this experiment, first published in the mid-1970s, become so important?

The still face experiment demonstrated that very young infants already have several basic building blocks of social cognition in place. It suggested that they have some sense of the relationship between facial expression and emotion, that they have some primitive social understanding, and that they are able to regulate their own affect and attention to some extent. The infants' attempts to re-engage with their caregivers also suggest that they are able to plan and execute simple goal-directed behaviors.

In addition, the still face experiment is among the more reliable and valid measurements of infant cognition and behavior; infants find it more disturbing than other violations of normal social interactions (such as the Ainsworth Strange Situation). The response is very complex, with infants displaying subtle facial cues such as dampened smiles, yawns, and sideways glances at the mother. Further, and perhaps most importantly, the still face experiment was the most revealing experiment conducted in terms of infant social cognition. By 1975, researchers had already devised ways to describe and quantify the reciprocal social exchanges that are characteristic of infants and their caregivers. However, the still face experiment allowed researchers to examine the ways in which infants spontaneously initiate social exchanges and the way they modulate their affect and attention, and provides rich data on the ways in which infants re-organize their behavior after the re-establishment of the reciprocal interaction. Importantly, it is a very easy experiment for researchers and parents to properly execute, which is perhaps why it is so popular.

The still face experiment has also proved useful in determining the extent of an infant's social world. That is, the still face effect is not only elicited by the mother (i.e. the primary caregiver), but also by fathers, strangers, and even by televised images of other adults. However, infants do not respond in similar ways to objects, no matter how interesting, interactive, or dynamic they appear to be. This provides more evidence that young infants readily categorize the world into potential social partners and inanimate objects.

The still-face experiment has likewise been useful in answering questions about how the still face effect may be related to earlier experiences and how it may predict later social-emotional variables. For example, variations in the still-face effect have been associated with mothers' baseline sensitivity and interactive style, and the infants' later attachment classification at age 1, internalizing (e.g. depression, anxiety) and externalizing (e.g. aggression, impulsivity) behaviors at 18 months, and behavior problems at age 3.

For an experiment that is so useful, so robust, so popular, one might think that it has outlived its usefulness, at least as far as research is concerned. But despite the robustness of the effect, nobody has been able to fully explain it. No theoretical paradigm has been able to account for the infants' response. Therefore, it is an area open for more investigation.

 

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